Nicht das schon wieder!
Am Sonntag morgen wachen wir im Kalten auf. Die Heizung zeigt wieder den Fehlercode E122H.
Wir haben absolut keine Ahnung, was wir jetzt machen sollen und wo wir hinfahren können, damit dieses Problem endgültig gelöst wird. Ein erneuter Anruf bei Truma gibt wenig Aufschluss, außer, dass wir einen Truma Service Partner brauchen, der am besten auch noch Hymer Händler ist. Denn, wenn die Heizung kaputt sein sollte, ersetzt Truma zwar die Teile, der Ein- und Ausbau sowie die Verkabelung ist aber Sache von Hymer. Gut, dass beide Firmen hier oben im Norden so gut wie nicht vertreten sind.
Eigentlich wollten wir die Lofoten ganz langsam zurückfahren, weil wir auf dem Hinweg so schlechtes Wetter hatten und einiges nicht sehen konnten. Das hat sich dann jetzt wohl erledigt... Abgef***** Sch#!&@!!!!
Fest steht, wir müssen schnell runter von den Lofoten, denn hier kann uns keiner helfen. Wir sind absolut ratlos. Sollen wir jetzt wieder 600 km zurück nach Schweden an die Ostseeküste fahren, wo es zumindest etwas wärmer ist und uns das letzte Mal geholfen werden konnte? Oder riskieren wir es und fahren noch 400 km weiter in den Norden, wo es definitiv kälter ist, ich aber vielleicht einen recht vielversprechenden Hymer Händler gefunden habe?
Da heute sowieso Sonntag ist und wir die Strecke nicht in einem Tag schaffen werden, fahren wir erstmal zurück nach „Kongsvika", zu dem schönen Ort mit der Hängebrücke, wo wir auch den Elch gesehen haben. Unser Platz vom letzten Mal ist leider schon belegt, aber wir finden noch einen weiter hinten im Wald, wo wir bis auf ein paar Schafe ungestört sind.
Auf der Fahrt knacken wir mit unserem Champie übrigens auch die 20.000-km-Marke.
Am nächsten Morgen sind wir immer noch unentschlossen, was wir jetzt tun sollen. Wir erörtern: Olli und ich sind uns einig, wir wollen noch nicht aus Norwegen raus und überstehen auch irgendwie ein paar kalte Tage. Wir sind schon zu weit oben, um jetzt wieder umzudrehen und entscheiden uns dazu, noch weiter in den Norden zu fahren.
Da wir gestern schon ein gutes Stück gefahren sind, haben wir bis zum Hymer Händler in „Bardufoss“ nur noch ca. 200 km vor uns. Das klingt nicht viel, aber die Straßenverhältnisse sind in Norwegen ganz anders, als in Deutschland. Es geht über kurvige Landstraßen, auf denen max. 80 km/h erlaubt sind und man außerdem ständig auf Rentiere und Elche aufpassen muss. Nicht zu vergessen natürlich auch die Aussicht, an der man nicht unachtsam vorbei rauschen sollte.
Kurz vor Ladenschluss kommen wir beim Händler in Bardufoss an und werden überraschenderweise zu einem Mitarbeiter gebracht, der sogar deutsch spricht. Heute kann uns natürlich keiner mehr helfen, das haben wir auch nicht erwartet und wir bekommen gleich gesagt, dass man sich hier nicht mit Dieselheizungen auskennt, das haben wir erwartet. Man wird sich das Problem am nächsten Tag anschauen und wir sollen gleich morgens bereit sein. Wir dürfen sogar auf dem Gelände übernachten und uns an den Strom hängen, damit wir nicht frieren müssen. Fürs erste sind wir glücklich!
Am Dienstag morgen heißt es dann früh aufstehen und warten. Lange warten. Wir verbringen die Zeit in der Kundenlounge mit kostenlosem Kaffee und WLAN-Zugang, es könnte also schlimmer sein! In der Zwischenzeit kommt noch ein deutsches Pärchen herein, das ebenfalls Probleme mit der Heizung hat. Ein bisschen plaudern können wir in der Wartezeit also auch noch.
Nach ca. 4 Stunden kommt dann die erste Diagnose: Die Glühkerze ist kaputt und muss ausgetauscht werden.
Das Ersatzteil muss per Post geschickt werden, aber Truma übernimmt nur die Kosten für den Standard Versand, der voraussichtlich eine Woche dauert. Der sehr engagierte deutsche Mitarbeiter kann aber mit Hymer klären, dass sie die Kosten für den Expressversand übernehmen. Na Hallelujah! Wir machen einen Termin für Donnerstag, bis dahin dürfen wir komplett kostenlos, mit Strom, WLAN und Kaffee so viel wir wollen, auf dem Gelände übernachten. Was für ein MEGA Service, danke! Einfach nur DANKE!
Am Nachmittag wollen wir dann nochmal raus aus der Stadt und fahren ganz in der Nähe zu einer alten Mühle in „Ausfjord“, wo wir einen Ausflug für den morgigen Mittwoch planen.
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